- Epileptische Syndrome
- Erworbene Sprach- und Sprechstörungen (Aphasien, Dysarthrien)
Fachbereich Neurologie und Frührehabilitation Phase C
Hier behandeln wir Menschen nach akuten neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen sowie die Auswirkungen chronischer Erkrankungen.
Unsere Fachklinik für Neurologie und Frührehabilitation Phase C
In der Fachklinik für Neurologie gibt es über 180 Betten (einschließlich 60 Betten für die Frührehabilitation Phase C). Wir behandeln Patienten der Phase D nach allen akuten neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen am zentralen und peripheren Nervensystem. Hierzu gehören u.a. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Multiple Sklerose, Parkinson, neuromuskuläre Erkrankungen, Polyneuropathien, Tumoren an Gehirn und Rückenmark. Neben Anschlussheilbehandlung und Frühreha im Anschluss an die Krankenhausbehandlung werden auch die Auswirkungen chronischer und länger zurückliegender neurologischer Erkrankungen minimiert.
Nach schweren Erkrankungen am zentralen und peripheren Nervensystem können Symptome auftreten wie Halbseitenlähmungen, Querschnittslähmungen, Beeinträchtigungen von Merkfähigkeit, Gedächtnis und Orientierung, Sprachstörungen, Sehstörungen, Sensibilitätsstörungen und allgemeine Muskelschwäche. Häufig gehen diese Symptome mit einer Hilfsbedürftigkeit des Patienten einher - z.B. bei der Körperpflege, beim An- und Auskleiden oder Essen und Trinken. Eine intensive Betreuung ist auch erforderlich bei Verwirrtheitszuständen, Kreislaufstörungen oder Infektionen.
Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Plau am See
Der medizinische Vorteil für unsere Patienten liegt in der engen Zusammenarbeit mit dem MEDICLIN Krankenhaus Plau am See, das sich am selben Standort befindet. Wir haben vielfältige Möglichkeiten der Diagnostik und können auch bei Komplikationen und im Notfall eine direkte Akutversorgung gewährleisten. Auch eine nahtlose Überleitung von der Stroke-Unit in die Rehabilitation ist möglich.
Was wir behandeln
Wir behandeln Patienten mit allen neurologischen Krankheitsbildern, die einer konservativen, rehabilitativ orientierten Therapie zugänglich sind.
- Muskeldystrophien
- Myasthenia gravis
- Polyradikulitiden
- Querschnittslähmungen
- Gang- und Gleichgewichtsstörungen
- Halbseitenlähmungen
- Infantile Zerebralparese
- Kopfschmerzsyndrome
- Mechanische Schädigung von Nervenbahnen
- Migräne
- Missbildungssyndrome mit neurologischen und orthopädischen Folgeerkrankungen
- Morbus Parkinson
- Multiple Sklerose
- Neuro-degenerative Erkrankungen
- Neurogen bedingte Schluckstörungen (z.B. nach Hirnstamminfarkt, im Rahmen von degenerativen Systemerkrankungen, durch periphere Nervenläsionen bedingt)
- Neurogene Schmerzsyndrome jeglicher Ätiologie
- Neuropathische Schmerzen
- Neuropsychologische Störungen
- Normdruckhydrocephalus
- Operationen an der Wirbelsäule mit neurologischen Symptomen
- Polyneuropathien
- Störungen des peripheren Nervensystems
- Tumorerkrankungen des zentralen Nervensystems (v.a. auch nach eingreifenden Interventionen wie Operation, Bestrahlung oder Zytostase-Behandlung)
- Wurzelkompressionssyndrome
- Zustand nach Hirnblutung
- Zustand nach Schädel-Hirn-Trauma
- Zustand nach Schlaganfall
- Zustände nach entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems
- Zustände nach entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems
Frührehabilitation Phase C:
Bei schweren Erkrankungen und Verletzungen des Zentralnervensystems und am Bewegungsapparat ist im Anschluss an die Akutbehandlung eine möglichst früh einsetzende Rehabilitation mit differenzierten Konzepten nötig. Die Zuordnung zur Phase C erfolgt nach dem Barthel-Index (zwischen 25 und 75).
Die Diagnosen entsprechen der Aufzählung in der Phase D (siehe oben). Die entsprechenden Krankheitssymptome sind in der Phase C stärker ausgeprägt und erfordern einen hohen pflegerischen und medizinischen Versorgungsaufwand.
Voraussetzungen für eine Frührehabilitation Phase C:
- weitgehend abgeschlossene Akutbehandlung
- ausreichende Belastbarkeit und Kooperationsfähigkeit des Patienten für körperliche und geistige Aktivitäten im Rahmen der Rehabilitationsbehandlung
- nach den gängigen Kriterien der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) und Einzelfallentscheidung
- Ausschluss von ausgeprägten Bewusstseinstrübungen oder fehlender Ansprechbarkeit, Beatmungspflichtigkeit, erheblichen Unruhe- und Erregungszuständen sowie schwerer akuter Infektionen (bei MRSA-Besiedelung nur nach besonderer Absprache)
Diese Kriterien werden von den behandelnden Ärzten im Akutkrankenhaus mitgeteilt und vor Aufnahme in die Rehabilitation geprüft.
Wie wir Sie behandeln
Sie werden von einem erfahrenen Ärzteteam aus Neurologen und Internisten medizinisch betreut. Bei Komplikationen im Rehabilitationsverlauf stehen zahlreiche diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung. Unsere Pflegekräfte leisten Hilfe zur Selbsthilfe und aktivierten Sie, ohne Sie zu überfordern. Mit fachlicher Kompetenz und Einfühlungsvermögen unterstützen wir Ihren Rehabilitationsprozess.
Diagnostik
Bei neurologischen Erkrankungen kann eine Vielzahl von Symptomen und Funktionsstörungen auftreten, etwa Lähmungen, Bewegungsstörungen, Gangunsicherheit, Sensibilitätsstörungen, Sprachstörungen sowie eine Beeinträchtigung der Merkfähigkeit.
Hierzu stehen uns in unserem Reha-Zentrum folgende diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung:
- Farbkodierte Duplexsonografie extra- und transkraniell
- Oberbauchsonografie
- Gelenksonografie
- Elektroenzephalografie
- Elektroneurographie
- Nadelelektromyografie
- Evozierte Potentiale
- Posturografie
- Schlafapnoescreening
- Restharnsonografie
- Uroflowmetrie
- Aktimeter zur Erfassung von Tremor und Hyperkinesen
- FEES zur Schluckdiagnostik, ggf. auf Videofloroskopie
- Langzeitmessung von Blutdruck
- Labordiagnostik und EKG
- Sympathischer Hautreflex (SSR) zur Messung des Hautwiderstandes bei Funktionsüberprüfung des vegetativen Nervensystems
Im Krankenhaus Plau am See (gleicher Gebäudekomplex)
- Neuroradiologie mit Magnetresonanztomographie (MRT): Darstellung von Körperstrukturen mittels Radiowellen und Magnetfeldern, Computertomographie (CT): Röntgendiagnostisches bildgebendes Verfahren zum Nachweis von Veränderungen, und Intervention
- Röntgendiagnostik
- Echokardiografie
- Endoskopie
Unsere Therapiemethoden
Die krankengymnastische Behandlung berücksichtigt moderne Therapiekonzepte, welche individuell je nach Patientenerfordernis eingesetzt werden. Die Behandlung wird unterstützt mit modernen apparativen Therapiekonzepten.
Spezielle Therapieansätze sind
- repetitives Üben
- PNF: Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation, eine dreidimensionale physiotherapeutische/ergotherapeutische und logopädische Behandlungsmethode
- FBL: funktionelle Bewegungslehre
- Traditionelle Konzepte wie Bobath je nach individueller Wirksamkeit
Zu den besonderen Angeboten unseres Reha-Zentrums zählen:
- GigerMD: apparatgestütztes Koordinationstraining für z. B. Parkinson- oder Querschnittspatienten
- Motomed: motorbetriebene Bewegungstherapie
- Posturomed: Balancetraining
- Posturografie: Gleichgewichtsanalyse und Biofeedbacktraining
In der Sport- und Bewegungstherapie bringen wir Ihnen eine gesundheitsbewusste Lebensweise näher. Wir verbessern gemeinsam nicht nur Ihre konditionellen Eigenschaften, sondern stärken auch Ihre allgemeine Gesundheit. Die Wald-Therapie umfasst einen Trainings- und Entspannungsparcours in der freien Natur.
In der Ergotherapie nutzen wir u.a. diese Techniken:
- ADL-Training: Alltagstraining
- Robotergestützte Therapien: Armeo, Pablo
- Affolter: Therapie-Konzept bei Wahrnehmungsstörungen
- berufsrelevantes Üben
- Schreibtraining
- funktionelle Elektrostimulation
Außerdem setzen wir spezielle Therapiekomponenten gemäß "forced use therapie" ein: funktionelles Armtraining und Spiegeltherapie.
In der Physikalischen Therapie nutzen wir verschiedene Massagetechniken, z.B. Fußreflexzonenmassage, Shiatsu, Elektrotherapie, Extensionsbehandlung, Akupressur, funktionelle Elektrostimulation.
Logopäden analysieren Sprache, Artikulation und das Schlucken. Bei Beeinträchtigungen setzen wir eine intensive funktionelle Therapie in Einzel- und Gruppensitzungen ein. Wir unterstützen Sie beim Essen und nutzen u.a. eine intensive Dysphagie-Therapie. Es gibt ein Intensivprogramm für Aphasiker sowie Unterstützung in der Nachsorge durch das Aphasikerzentrum, das sich direkt bei uns im Haus befindet.
Der klinische Sozialdienst berät Sie bei Aspekten der Nachsorge, zu berufsfördernden Maßnahmen, Sozialleistungen etc., er bezieht Angehörige mit ein, leistet Hilfestellung und Beratung bei Fragen zu Schwerbehindertenausweis, Pflegegraden, häuslicher Krankenpflege und Hilfsmittelversorgung.
Die klinische Psychologie besitzt die Weiterbildungsermächtigung Neuropsychologie der GNP.
Die Neuropsychologie stützt sich auf das Testen kognitiver Funktionen. Anhand der Ergebnisse werden individuelle Trainingsprogramme ausgearbeitet und in Form von manuellen und PC-gestützten Trainingseinheiten umgesetzt. Zusätzlich kommt Visuelles Wahrnehmungstraining mit dem Elex-Gerät und Augenmotilitätstraining zum Einsatz.
Eine Verkehrsmedizinerin kann gemeinsam mit einem Psychologen und einem Fahrlehrer Fahreignungstests mit unseren neurologischen Patienten durchführen.
Für Patienten mit neurologischen Bewegungsstörungen, kann die tiefe Hirnstimulation geeignet sein. Dabei handelt es sich um einen Hirnschrittmacher (operativ im Gehirn platzierte Elektroden, die mit einem batteriebetriebenen Stimulator verbunden sind), der Stimulator sendet Impulse an die Elektroden, die die Hirnregionen anregen.
In der Therapie schulen wir Sie im Umgang mit dem Hirnschrittmacher.
Behandlung von Blasenfunktionsstörungen, die aufgrund einer neurologischen Erkrankung aufgetreten sind.
Behandlung von Schlafstörungen und Schlafapnoe
Wir diagnostizieren die Schluckstörung mit der sogenannten FEES-Schluckdiagnostik und können so eine zielgerichtete Therapie einleiten. Unsere Diätassistentinnen können fünf Formen von Ess- und Trinkstufen einsetzen, um Sie beim Essen und Trinken optimal zu unterstützen.
Wir arbeiten eng mit dem Aphasiker-Zentrum Mecklenburg-Vorpommern e.V. zusammen. Die Kontakt-und Beratungsstelle für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen, speziell mit Sprach-und Sprechstörungen, befindet sich bei uns im Gebäude. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Aphasiker-Zentrums.
MEDICLIN Podcast zum Thema Multiple Sklerose
Die Diagnose Multiple Sklerose führt bei Betroffenen und Angehörigen zu Unsicherheit und Sorge: Wie verläuft die Krankheit? Was kann ich tun, um einen schweren Krankheitsverlauf aufzuhalten? Im Podcast erklären die beiden Mediziner des MEDICLIN Standorts Plau am See Diagnose- und Therapiemöglichkeiten der Multiplen Sklerose. Prof. Dr. Andreas Bitsch ist Chefarzt der Klinik für Neurologie und leitet die Stroke Unit im Krankenhaus Plau am See, Dr. Jan Adolphsen ist Chefarzt der Fachklinik für Neurologie und Frührehabilitation im Reha-Zentrum Plau am See.
Informationen für Angehörige
Besuchszeiten
Täglich von 8 bis 12 Uhr und von 14.15 und 20 Uhr
Aus besonderem Anlass können Abweichungen von der allgemein gültigen Besuchsregelung erforderlich sein.
Gesprächstermine
Es ist jederzeit möglich, einen Gesprächstermin mit unseren Ärzten zu vereinbaren, telefonisch oder bei unserem Sekretariat.
Teilnahme an Therapien
Angehörige können an Therapien teilnehmen. Bitte sprechen Sie dazu vorab mit dem Therapeuten.
Begleitpersonen
Informationen zu Unterkünften für Begleitpersonen im Reha-Zentrum oder in der Umgebung erhalten Sie persönlich oder telefonisch im Sekretariat.
Beratung für die Zeit nach dem Aufenthalt
Gerne beraten wir Sie zur Gestaltung Ihres häuslichen Umfelds zur Weiterbehandlung Ihres Angehörigen zuhause. Wir bieten auch Angehörigenschulungen an, bitte sprechen Sie uns bei Bedarf an.
Hygienemanagement
Die Aufnahme und Rehabilitation von Patienten mit multiresistenten Erregern ( MRE ) ist möglich. Die Anmeldung sollte bereits Informationen über den MRE- Status enthalten, zusätzlich werden abteilungs- oder anlassbezogene mikrobiologische Aufnahmescreenings durchgeführt. Die Unterbringung in Einzelzimmern, die gründliche Information von Patienten und Besuchern über persönliche Hygienemaßnahmen sowie die umfassende Schulung des Klinikpersonals im Hygienemanagement führen dazu, dass Problemkeime kaum eine Chance haben, sich weiter auszubreiten. Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird regelmäßig im Hygienebericht überprüft.
Aus aktuellem Anlass können besondere Hygieneregeln erforderlich werden.